vom 20. bis 23. November 2014
in Hannover
Das brasilianische Zivilgesetzbuch von 2002 und die Realitäten des Grundstücksrechts
O Código Civil brasileiro de 2002 e as realidades do direito dos imóveis
Liebe Mitglieder und Freunde der DBJV,
die diesjährige Tagung der Deutsch-Brasilianischen Juristenvereinigung e.V. wird vom 20.-23. November 2014 in Hannover stattfinden und dem Thema „Das brasilianische Zivilgesetzbuch von 2002 und die Realitäten des Grundstücksrechts“ gewidmet sein.
Die Verabschiedung eines neuen Zivilgesetzbuchs im Jahr 2002 war ein Markstein in der brasilianischen Privatrechtsgeschi chte und ein Ereignis, das auch über die Landesgrenzen hinaus große Beacht ung fand. Unser Mitglied Burkard Wolf stellte sich der Herkulesaufgabe, dieses Gesetzbuch vollständig ins Deutsche zu übertragen und mit Kommentaren zu versehen. Das Ergebnis ist letztes Jahr als Band Nr. 47 in un serer Schriftenreihe erschienen. Diese außergewöhnliche Leistung möchten w ir zum Anlass nehmen, uns näher mit dem Código Civil von 2002 zu befassen. Welches Fazit ziehen die brasilianischen Juristen nach etwas mehr als zehn Jahren seiner Geltung? Haben sich die Warnungen bestätigt, dass der in wesentlichen Teilen unter der Militärdiktatur entworfene Código nicht nur veraltet sein würde, sondern prinzipiell ungeeignet für das demokratische Brasilien des 21. Jahrhunderts? Welche Lehren lassen sich aus der brasilianischen Erfahrung für Europa ziehen, wo sowohl auf nationaler als auch auf supranationaler Ebene laufend Reformen des Privatrechts im Gange sind?
Das neue brasilianische Zivilgesetzbuch regelt auch das Immobilienrecht. Im zweiten Tagungsteil werden wir uns mit diesem für die Praxis enorm wichtigen Rechtsgebiet vertieft beschäftigen, das in Brasilien Bevölkerung, Politik, Justiz und Juristen vor besondere Herausforderungen stellt. Zwar verfügt Brasilien über ein Immobilienregister, doch funktioniert dieses in Theorie und Praxis zum Teil ganz anders als das deutsche Grundbuch. Folge hiervon ist etwa, dass beim Grundstückskauf in Brasilien Vorverträge und Ersitzungsregeln eine zentrale Rolle spielen. Ein besonderes Augenmerk werden wir daneben auf die städtischen favelas richten, wo das geschriebene Grundstücksrecht und die informell gelebte Realität besonders scharf aufeinander prallen. Der Vorstand hofft auf rege Teilnahme, auch Nicht-M itglieder sind herzlich willkommen!
Unter www.dbjv.de können Sie jederzeit die aktuelle Fassung des Programms einsehen.
Auf ein baldiges Wiedersehen!
für den Vorstand
Dr. Jan Peter Schmidt
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